Je älter, desto besser – im Zusammenhang mit Wein fällt dieser Spruch öfters. Doch auch Wein kann schlecht werden, vor allem dann, wenn er nicht richtig gelagert wird.

Nicht jeder Wein ist haltbar

Von einem Weinkeller, mit edlen Tropfen angefüllt, träumen viele Genießer. So manch einer sieht es vielleicht auch als eine Art kleine Wertanlage. Schließlich wird Wein mit den Jahren nur besser, oder etwa nicht? Das ist aber leider nicht immer der Fall.

Früher wurden Weine verkauft, die oftmals noch einige Reifezeit benötigten, bis sie ihr volles Aroma ausgebildet hatten. Heutzutage ist das anders, die meisten Weine werden trinkfertig verkauft. Sie einzulagern, macht nur über eine begrenzte Zeit Sinn. Trinkfertige, ungeöffnete Weine sind nach dem Kauf etwa zwei bis drei Jahre haltbar – vorausgesetzt, die Lagerbedingungen sind optimal.

Was beeinflusst die Haltbarkeit?

Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle:

1. Lagerbedingungen: Ein dunkler, leicht feuchter Weinkeller ist ideal. Die Temperaturen sollten konstant von 8 bis 12 Grad liegen. Große Temperaturschwankungen und Erschütterungen vermindern die Haltbarkeit. Außerdem sollte der Wein stets horizontal gelagert werden. Das sorgt dafür, dass der Korken permanent feucht und somit luftdicht bleibt.

2. Alkoholgehalt: Alkohol konserviert, deshalb sind Weine mit höherem Alkoholgehalt im Schnitt länger haltbar.

3. Zuckergehalt: Weine mit höherem Zuckergehalt, beispielsweise Eisweine und Beerenauslesen, können länger gelagert werden. Bei einem hohen Zuckeranteil spielt der Alkoholgehalt keine Rolle.

4. Säuregehalt: Die Säure kommt vor allem in Weißwein als Bakterienhemmer zum Tragen.

Neben den genannten Einflussfaktoren ist ebenso der Sulfitgehalt entscheidend, wie lange ein ungeöffneter Wein aufbewahrt werden kann. Je mehr Sulfit enthalten ist, umso länger hält der Wein. Allerdings handelt es sich bei Sulfit um ein Allergen, weshalb ein hoher Anteil nicht von jedem gut vertragen wird.

Wie lange hält geöffneter Wein?

Rotwein: Etwa 7 Tage haltbar

Weißwein: 3 bis 5 Tage haltbar

Die Lagerung von bereits geöffnetem Wein muss stehend im Kühlschrank erfolgen. Zudem beziehen sich die Angaben auf eine relativ volle Flasche. Bei einer weniger als halbvollen Flasche vermindert sich die Haltbarkeit um ein bis zwei Tage.

Gelangt Sauerstoff in die Flasche, beginnt im Wein ein Oxidierungsprozess. Sehr zum Leidwesen von Geschmack und Spritzigkeit. Deshalb muss offener Wein wieder luftdicht verschlossen werden, damit er sich überhaupt noch einige Tage hält.

Ganz dicht bekommt man die Flasche aber mit dem Original-Korken kaum. Eine elegantere Alternative, die gerade für Weinliebhaber in Frage kommt, ist eine Vakuumpumpe. Diese zieht den Sauerstoff aus der Flasche und verschließt sie daraufhin wirklich luftdicht. Diese Anschaffung lohnt sich, wenn öfter etwas übrig bleibt.

Wie schmeckt schlechter Wein?

Wein wird mit der Zeit zu Essig und ist dann nicht mehr genießbar. Meist fällt das bereits beim Öffnen der Flasche durch den markanten Essiggeruch auf.